TEUFEL Concept E Power Edition
Subwoofer gibt keinen Ton mehr von sich
Subwoofer reparieren

Bebilderte Reparaturanleitung

Vielen Dank für den Besuch meines Blogs!
In diesem Beitrag geht es um mein aktives Lautsprechersystem von
TEUFEL Concept E Power Edition aus dem Jahr 2007.

An alle, die jetzt ausnahmsweise über die Suchbegriffe für die Reparatur des Verstärkers von meinem aktiven Lautsprechersystem von TEUFEL auf dieses Blog gekommen sind, nur kurz als Info. Ich bin lizensierter Funkamateur und daher von Natur aus neugierig und ein kleiner Bastler. Dieses Blog beschäftigt sich hauptsächlich mit meinem schönem Hobby als Funkamateur und alles was mit elektronischen kleinen Basteleien zu tun hat. Aus diesem Grund habe ich heute die Reparatur meiner TEUFEL Concept E Power Edition mit auf mein Blog genommen, weil ich ausser einigen Erklärungen, die nur aus Text bestehen, nicht besonders viele Anleitungen, mit meist sehr schlechten Fotos gefunden habe. Vielleicht hilft es allen ein wenig weiter, die sich auch mit der Reparatur des Systems versuchen wollen.

Achtung auch hier wieder gilt!
Aufgeführte Bezeichnung ist Eigentum der Marke TEUFEL und dient nur zur Identifikation.

Alle Bilder können durch anklicken vergrössert werden!

Was war bei mir jetzt das Problem?
Nun, am Anfang erwähnte ich ja schon, dass mein System aus dem Jahr 2007 ist. Letztes Jahr, das war 2014, war das System 7 Jahre alt. Da fing das wohl häufigste Problem an, dass der Subwoofer ab und zu nicht mehr funktioniert hat. Aktuell heute im Jahr 2015 war es dann soweit, dass der Subwoofer nun gar keinen Bass mehr produzieren wollte ;-). So musste ich mir also überlegen, den Subwoofer nach TEUFEL zur Reparatur zu schicken, mir nach 8 Jahren ein neues System zuzulegen, oder mal wieder selber nachschauen, was es denn wohl sein könnte.

Ich hatte schon so ein paar Ideen, was defekt sein könnte und im Netz, nach einer kurzen Recherge habe ich dann etliche andere Meldungen gefunden, die auch von einem defekten Subwoofer gesprochen haben. Immerhin ist dieses System von TEUFEL meines Wissens seit etwa 2007 im Einsatz. Ich habe es selbst für 159.- Euro direkt von TEUFEL erworben. Es gab aber eine zeitlang ein noch günstigeres Angebot! Heute kostet es um ein vielfaches mehr! Die Leistung der Power Edition ist gut bemessen. 300 Watt Sinus und etwa 450 Watt Musikleistung soll das gute Stück bringen.

Das nach 7 – 8 Jahren die Elektrolyt Kondensatoren, kurz Elko’s schon mal ihre Kapazität verlieren können, ist  zwar ärgerlich, aber möglich. Daher war auch meine erste Vermutung, das die Elko’s nicht mehr so funktionieren, wie sie sollen.

Daraufhin habe ich den Subwoofer in meinen Bastelkeller geschleppt und geöffnet.

Im Netz findet man einige Blogs und Technikseiten die sich mit diesem Problem beschäftigen, oder zumindest die Besitzer zu Wort kommen lassen ;-). Es waren teilweise Fotos zu finden, bei anderen nicht, auch weil man bei diesen Seiten angemeldet sein musste, um die Fotos zu sehen.
Aus diesem Grunde dachte ich mir, ich mache selbst mal was. Ich hoffe es gefällt Euch und vor allen Dingen es hilft Euch weiter!

Also los geht es!
Viel Spaß mit meiner kleinen Reparatur Dokumentation und mit meinem Blog!
Schaut Euch einfach mal meinen gesamten Blog an.

Viele Grüße Michael!

Sicherheitshinweis!

Dieser Verstärker wird aus dem Stromnetz mit etwa 230 Volt betrieben!
Daher sind die üblichen Sicherheitsregeln unbedingt einzuhalten! Dazu gehört als erstes, vor öffnen des Gehäuses den Netzstecker ziehen. Am besten noch ein paar Minuten warten, damit sich noch die Elko’s entladen und dann erst auf machen!
Sicherheitshalber vor dem arbeiten an der Platine noch mit einem etwa 100 Ohm Widerstand 2 Watt oder mehr, die Elko’s kurzschliesen, damit diese vollkommen entladen sind! Auch dabei gut aufpassen, denn die Elko’s halten noch einige Zeit ihre Spannung!
Alternativ mit einem Multimeter die Spannung am Elko messen!

Für Personen und Sachschäden übernehme ich keine Haftung!
Also vorher gut überlegen, ob diese Sache meinen Fähigkeiten entspricht, oder ob ich nicht besser die Reparatur in eine Fachwerkstatt gebe.

Was benötige ich im Normalfall für eine Reparatur?

  • Mittlergroßer Kreuzschlitzschraubendreher
  • Kleiner Schlitzschraubendreher
  • Lötkolben, oder besser Lötstation
  • Entlötpumpe, oder – Litze
  • wenn vorhanden, Hochlastwiderstand, ca. 100 Ohm
  • Multimeter
  • Wärmeleitpaste

Nicht verkehrt ist es wenn man ein spezielles Kapazitätsmessgerät besitzt was größere Kapazitäten messen kann, als die max. üblichen 200 uF, die ein Multimeter beherrscht! Die Elko’s die verbaut sind, haben z.B. bis 10000 uF ! Aber das es auch anders geht, beschreibe ich etwas weiter unten. Ihr braucht nicht unbedingt so ein relativ kostspieliges Messgerät.
(Aber wem erkläre ich das :-). Bastler die solche Messgeräte besitzen brauchen wahrscheinlich nicht diese Anleitung um zum Ziel zu kommen).

Hier nun die geöffnete Box

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TEUFEL Concept E Power Edition, Rückseite (Baujahr 2007)

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TEUFEL Concept E Power Edition, Rückseite (Baujahr 2007) – geöffnet

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TEUFEL Concept E Power Edition, Rückseite (Baujahr 2007) Verstärkerplatine auf die Kühlrippen gelegt

 

Es sind die Kreuzschlitzschrauben am Rande der Montageplatte zu entfernen. Dann bitte vorsichtig heraus ziehen! Der Verstärker wiegt einiges und beim herunterfallen könnten Kabel beschädigt werden!

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Die linke Platine ist der Subwoofer Verstärker, der rechte mit den 10000 uF Elko’s ist für die kleineren Boxen zuständig.

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Die Rückseite der Subwoofer Platine. Hier sieht optisch alles gut aus.

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Hier sieht man die Verstärker Transistoren im Hintergrund. Diese sind zum kühlen auf die Kühlrippe angeschraubt.

Die Kabel sind zum Glück lang genug, dass man den Verstärker auf die Kühlrippen legen kann, um sich erst einmal einen ersten Eindruck von den beiden Platinen machen kann. Vielleicht sieht man schon sofort auf Anhieb, was defekt sein könnte, oder was verbrannt aussieht.
Bei meinem Verstärker war das leider nicht so :-(. Ich hatte eigentlich auf einen verschmorten Widerstand, oder aufgeblähtem Elko gehofft. So musste ich also mit der Fehlersuche beginnen.
Da bei mir der Subwoofer nicht funktioniert, die kleineren Lautsprecher aber schon, kommt für den Fehler nur die äussere Platine in Frage. Das ist die Platine, mit den 2 mal 6800 uF großen Elko’s.

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Hier vorsichtig den Heißkleber entfernen

TEUFEL hat einiges gut verklebt, wahrscheinlich deshalb das sich keine Verbindung mit der Zeit löst, wenn der Bass die Box zum vibrieren bringt ;-). Hier habe ich vorsichtig mit einem Schlitzschraubendreher die Verklebung abgelöst, damit ich den Verbindungsstecker ziehen konnte. Nur dann kann ich die Platine voll bewegen, wenn ich die 4 Schrauben an den Platinenecken gelöst habe.

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Transistoren, mit hinterlegter Glimmerscheibe

Die Platinen kann ich nur vom Kühlkörper lösen, wenn ich auch die Schraube an den Verstärker Transistoren gelöst habe (siehe Foto). Ein kleiner Streifen Metall drückt mithilfe der Schraube die Transistoren auf den Kühlkörper. Bitte achtet darauf das der kleine Transistor beim umklappen nicht abreisst! Dieser ist, wie die großen Transistoren auch mit Wärmeleitpaste versehen.
Die Glimmerscheiben die zwischen den großen Transistoren und dem Kühlkörper liegen, gut aufheben!
Die Glimmerscheiben müssen auch wieder passend beim zusammenbau unter die Transistoren, mit neuer Wärmeleitpaste gelegt werden. Der kleine mittlere Transistor benötigt auch einen Tupfer Wärmeleitpaste, bevor der Metallstreifen wieder festgeschraubt wird.

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Teilansicht der Verstärkerplatine für den Subwoofer

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Teilansicht der Verstärkerplatine für den Subwoofer

Meine erste Vermutung für den Fehler war, dass die beiden großen Elko’s mit den Jahren ihre Kapazität verloren haben und dadurch nicht mehr funktionieren! Wie schon erwähnt, optisch sahen die Elko’s einwandfrei aus! Daher musste ich diese auslöten um das festzustellen.
Da man nie wissen kann wie sich der Messwert verändert, wenn man den Kondensator eingelötet in der Schaltung belässt, muß dieser raus um vernünftig ausmessen zu können!

Die beiden 6800 uF Elko’s sind auch mit Heißkleber auf der Platine verklebt!
Folgendes vorgehen hat sich bei mir zum ausbauen bewährt.
Ich habe zuerst die 4 Lötpunkte von den Elko’s auf der Rückseite der Platine mit einer Entlötpumpe (Entlötlitze geht auch) entlötet. Dazu benötigt man schon einen recht kräftigen Lötkolben, da sehr viel Wärme durch die Elko’s abgeführt wird und das Lötzinn dann nicht so recht weich werden will ;-).
Dann habe ich vorsichtig die Elko’s mit einem breiten Schlitzschraubendreher von der Platine abgehebelt.

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Ausgelötete Elko’s der Subwoofer Platine

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Test eines Elko’s mit meinem L-C Meter.

Ich habe dann, wie auf dem Foto zu sehen, jeden Elko mit meinem L-C Meter auf seine Kapazität geprüft. Mein L-C Meter schafft immerhin einen Bereich bis 200 uF. Das reicht normalerweise natürlich nicht aus, einen Elko der wenn er in Ordnung ist einen Wert von 6800 uF hat, auszumessen. In diesem Fall würde bei meinem Messgerät die Zahl 1 auftauchen (Überlauf).
Tatsächlich hatte ich aber wohl schon meine Übeltäter gefunden! Beide Elko’s lagen im Bereich von etwa 90 uF (hier 89 uF). Das ist natürlich viel zu wenig um das zu machen, was er soll 😉

Die nächste Aktion war, in der Bucht 2 neue Elko’s zu bestellen. Diese waren dann auch schon nach 3 Tagen da!
Kosten mit Versand knapp 10.- Euro!

Hier sind die guten Stücke zusammen mit ihren alten Vorgängern…

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2 neue Elko’s im Vordergrund, je 6800 uF 63V

Eingelötet sieht das ganze dann jetzt so aus.
(Ohne Heißkleber zu verwenden verlötet)

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Die neuen Elko’s auf der Subwoofer Platine

Nachdem ich provisorisch alles verkabelt hatte, habe ich einen Musiktest gemacht und alles lief einwandfrei!
Ich war begeistert! Ich hatte mein tolles TEUFEL Lautsprechersystem für knapp 10.- Euro Materialkosten repariert.

Danach habe ich alles vernünftig wieder eingebaut und verschraubt und seit gestern Abend werkelt das System wieder an meinem Computer.

 

Wie kann ich auch ohne passendes Messgerät einen Kondensator testen?

Wir nehmen hierzu mal an, unser Kondensator soll 10000 uF haben.
Lade den Elko an einer Spannungsquelle (beispielsweise an einer 9 Volt Blockbatterie) auf, und schliesse einen 10k Widerstand an ihn an und beobachte nach dem abklemmen der Batterie auf deinem Messinstrument wie die Spannung am Elko fällt.

   trennen
  +--o/o--+-----+------+
+ |     + |     |      | +
 9V     Elko  10k   Voltmeter
- |     - |     |      | -
  +-------+-----+------+

10000 uF und 10000 Ohm ergeben eine Zeitkonstante von 100 Sekunden, wenn also der Elko in Ordnug ist, dauert es 100 Sekunden bis die Spannung von 9 Volt auf 3 Volt (33%) gefallen ist, das kann man gut selbst an einfachen Multimetern sehen und notfalls mit der Uhr ausstoppen.
Sollten wesentlich kürze Werte heraus kommen, ist der Elko mit Sicherheit defekt. Natürlich ist es auch möglich, dass er sich gar nicht richtig aufladen lässt, dann ist er auch defekt.

(Das ist jetzt nicht von mir :-). Daher bedanke ich mich bei dem Autor MaWin, aus dem Mikrocontroller.net)

NEU (07. September 2017)
Ein Leserbeitrag von Dominique Simon

Vor wenigen Tagen schrieb mir Dominique das er noch andere Probleme mit seinem Teufelsystem hatte und es wohl mit der folgenden Beschreibung beseitigen konnte.
Hier nun sein Beitrag:

Anbei dann mal ein paar Bilder von meiner Reparatur des Teufel Concept Magnum 500 Power Edition Subwoofers.

Ich hatte folgendes Fehlerbild:
Zuerst fiel der Subwoofer komplett aus. Das System wurde eine Zeitlang so weitergenutzt, denn Center und Satelliten liefen problemlos. Später kam aber dann hinzu, dass der Subwoofer beim einschalten der Netzspannung extrem laut „knallte“. Nun wurde es höchste Zeit was zu tun, so kam ich zu deinem Blog.

Problem bei mir war, das Teufel seinerzeit Bauteile teilweise mit Heisskleber fixierte. Offenbar hat dieser Kleber aber auf lange Sicht eine zerstörende Wirkung auf andere Bauteile, die auch damit in Kontakt kamen. Manche Widerstände waren sogar komplett bedeckt mit diesem Kleber. Am schädlichsten scheint der Heisskleber für die Metallfüsse der Bauteile zu sein, denn diese lösten sich regelrecht von den Bauteilen ab.
Mit der Zeit wurde dieser Kleber starr und porös, vermutlich setzte er dann eine Säure frei. Das gute ist, dass der Kleber sich in dieser Form leicht entfernen lässt. Ich habe den Kleber also mit einem Schraubenzieher vorsichtig von Platine und Bauteilen entfernt, die Konsistenz war in etwa wie eine feste Zuckerglasur.

Ich empfehle danach alle betroffenen Bauteile auszutauschen.

Bei mir waren es…

  • zwei 10 Ohm Widerstände
  • ein 2,2 KOhm Widerstand
  • und ein 2N5551 NPN-Transistor.

Es folgen Bilder zum besseren Verständnis.

Hier sieht man den betroffenen 2N5551 Transistor (ein Beinchen war durchtrennt durch die Säure im Durchbruch zur Lötseite der Platine). Der andere Pfeil zeigt auf einen komplett versenkten 10 Ohm Widerstand, diesen musste ich erst freikratzen.

Hier sieht man den betroffenen 2N5551 Transistor (ein Beinchen war durchtrennt durch die Säure im Durchbruch zur Lötseite der Platine). Der andere Pfeil zeigt auf einen komplett versenkten 10 Ohm Widerstand, diesen musste ich erst freikratzen.

 

Hier zu sehen rechts der besagte versengte Widerstand, und links markiert ein weiterer angegriffener 10 Ohm Widerstand (hier war auch ein Beinchen abgelöst, diesmal aber auf der Bestückungsseite der Platine)

Hier zu sehen rechts der besagte versengte Widerstand, und links markiert ein weiterer angegriffener 10 Ohm Widerstand (hier war auch ein Beinchen abgelöst, diesmal aber auf der Bestückungsseite der Platine)

 

Hier zu sehen ein weiterer stark angegriffener Widerstand, der getauscht werden musste. Gut zu finden hinter den 6800nF Elkos. Nach Austausch der verätzten Bauteile lief der Subwoofer wieder, wie vorgesehen :) Sollten noch weitere Bauteile von dem Heisskleber Fiasko betroffen sein, findet man den Wert auf der Platine, wenn man die Bauteile ausgelötet hat.

Hier zu sehen ein weiterer stark angegriffener Widerstand, der getauscht werden musste. Gut zu finden hinter den 6800nF Elkos. Nach Austausch der verätzten Bauteile lief der Subwoofer wieder, wie vorgesehen 🙂 Sollten noch weitere Bauteile von dem Heisskleber Fiasko betroffen sein, findet man den Wert auf der Platine, wenn man die Bauteile ausgelötet hat.

 

Hier der betroffene Transistor nach dem auslöten. Er sah zwar vor dem auslöten auf der Bestückungsseite ganz ok aus, aber ein Beinchen war weggeätzt in der Platinendurchführung zu Lötseite der Platine.

Hier der betroffene Transistor nach dem auslöten. Er sah zwar vor dem auslöten auf der Bestückungsseite ganz ok aus, aber ein Beinchen war weggeätzt in der Platinendurchführung zu Lötseite der Platine.

Vielen Dank Dominique für Deinen Beitrag zu meinem Blog!

Ich würde mich über Kommentare sehr freuen!
Bitte klickt hier auf diesen Link

Ich habe alles nach besten Wissen und Gewissen erklärt und aufgezeigt. Sollten sich Fehler eingeschlichen haben, sagt es mir. Viel Spaß beim lesen!

Tschüß Michael